Im Frühjahr erfolgreich Seeforellen fangen – Für den Uferangler


Schöne Ufer - Seeforelle

Erste wärmere Tage im Jahr lassen den Frühling anklingen und eine innere Unruhe, ja teilweise sogar Aufregung, macht sich bei vielen Petrijüngern im südbayerischen Raum breit. Der 1. März ist vielerorts ein magisches Datum. Die Schonzeit der Seeforellen ist an den meisten Gewässern zu Ende. Und schon beginnt gleich am Anfang der Saison eine heiße Phase, denn die Seeforellen halten sich noch in Bereichen auf, die man als Uferangler gut erreichen kann. Wenn du vom Ufer aus eine Chance haben möchtest das begehrte „Alpensilber“ zu fangen, dann ist das Frühjahr genau die richtige Jahreszeit!

Vor allem mit dem Walchensee ist die Seeforelle eng verbunden. Um diesen traumhaft schönen Alpensee ranken sich viele unglaubliche Geschichten rund um Erfolg und Misserfolg beim Seeforellenfischen. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass jede neue Saison ein neues Kapitel in der „Unendlichen Seeforellen-Geschichte“ eines passionierten Seeforellenanglers schreibt!

Ebenso unvergessen sind die eindrucksvollen schwarzweiß Fotos von kapitalen, ja für heutige Verhältnisse schon unglaubliche großen Seeforellen, welche man vom Walchensee kennt. Es ist also kein Wunder warum dieser mystische See Jahr für Jahr begeisterte Seeforellenfischer aus nah und fern an seine Ufer zieht – und alle haben nur ein Ziel: eine Seeforelle fangen!

Nicht nur am Walchensee kann man heutzutage noch eine Seeforelle fangen, auch im Tegernsee und Ammersee werden jedes Jahr Seeforellen vom Ufer aus gefangen. Etwas später startet die Saison am Starnberger See – auch hier gibt es immer wieder einmal Fangmeldungen, auch wenn sich die Fischerei dort auf einige wenige hartgesottene Insider beschränkt. Ganz unmöglich scheint es also am Starnberger See auch nicht zu sein. Ansonsten finden sich auch noch in so manchen Talsperren, wie zum Beispiel der Biggetalsperre, kapitale Seeforellen.

Die Seeforelle: Ein kurzer Steckbrief

Die Seeforelle fühlt sich in tiefen, sommerkalten sowie sauerstoffreichen und nährstoffarmen Seen am wohlsten. Unter normalen Bedingungen erreicht eine Seeforelle eine mittlere Länge zwischen 50 bis 80 cm. Es werden aber immer wieder Forellen bis zu einem Meter Länge gefangen. Solche Fische werden allerdings nur selten öffentlich bekannt. Und dennoch, auch heute noch, ziehen vereinzelt in den Tiefen mancher Gewässer Seeforellen ihre Bahnen, die selbst in den goldenen Zeiten des vergangenen Jahrhunderts eine Besonderheit gewesen wären. Seeforellen können auch zu richtigen Ausnahmefischen heranwachsen, so sind Seeforellen über 120 cm Länge und 27,5 kg Gewicht aus dem Alpenraum verbürgt! Die mit 2 – 3 Jahren laichreifen Seeforellen steigen im Herbst in die Zuflüsse der Seen auf um dort zu Laichen. Unter optimalen Bedingungen ist auch bei fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten eine Naturverlaichung im Stillgewässer möglich. Leider ist neben dem Steigen der Wassertemperaturen, Überfischung, der Entnahme von untermaßigen Fischen und einigen weiteren negativen Einflüssen, vor allem die Gewässerverbauung und die Zerstörung oder die “Nichterreichbarkeit” der Laichplätze, das größte Problem der Seeforelle. Daher gibt es in einigen Seen im Vergleich zu von vor 50 – 60 Jahren, nur noch Restbestände, die dringend unsere Unterstützung brauchen.

Seeforellengewässer-Plansee-TirolGroße, tiefe Alpenseen - hier fühlen sich Seeforellen wohl!

Aussehen und Merkmale der Seeforelle

Die Seeforelle besitzt einen torpedoförmigen Körper, welcher auf den Seiten etwas abgeflacht ist. Charakteristisch für die Seeforelle ist das helle, silbrige Schuppenkleid mit einem blaugrauen Rücken. Auf den Flanken finden sich die unverkennbaren unregelmäßigen x-förmigen Tupfen wieder. Im Herbst, wenn sich die Seeforellen zum Laichen vorbereiten, färben sich die Fische oft bräunlich bis gelblich. An manchen Gewässern findet man auch ganzjährig Seeforellen mit einer leicht bräunlichen Färbung. Hier ist auch die Verwechslungsgefahr zwischen Seeforelle und Bachforelle am größten! Ich persönlich verfolge die Philosophie, wenn ich mir nicht 100-prozentig sicher bin, wird im Zweifelsfall für den Fisch entschieden. Die Entnahme einer untermaßigen Seeforelle ist im Übrigen der häufigste Grund, warum es an manchen Gewässern Probleme mit Angelfischern gibt, also handelt hier bitte mit Bedacht.

 

Junge Seeforelle
Junge Bachforelle

Verwechslungsgefahr: Links eine kleine Seeforelle, rechts eine kleine Bachforelle

Seeforellen im Frühjahr finden

Wenden wir uns nun dem eigentlichen Thema, dem Seeforellenfischen im Frühjahr vom Ufer aus zu. Wie bereits schon in der Einleitung geschrieben, bietet der Saisonbeginn im Frühjahr die besten Chancen um vom Ufer aus erfolgreich Seeforellen zu fangen. Wer jetzt allerdings denkt, er muss sich nur Anfang März an das Ufer eines Alpensees stellen und fängt dann eine maßige Seeforelle, den muss ich leider an dieser Stelle enttäuschen. Die Fischerei auf Seeforellen ist oft wirklich hartes Brot, oft ist die Seeforelle auch der Fisch der 1000 Würfe – und um ehrlich zu sein, oft auch ein paar tausend Würfe mehr! Die Devise lautet eher: Niemals aufgeben – irgendwann kommt auch deine Seeforelle!

Seeforellenfischen am Walchensee

Fleiß und Ausdauer muss ein Seeforellenangler mitbringen, denn oft sind es mehr als 1000 Würfe!

 

Im zeitigen Frühjahr sind die Karten für uns Uferangler wohl am besten gemischt. Der Vorteil der Seeforellenjagd im Frühjahr liegt darin, dass wir ganztägig verteilt Chancen haben Seeforellen, die auf Nahrungssuche sind, anzutreffen. Da das Wasser noch sehr kalt ist, kommen sie hierbei immer wieder in Ufernähe vorbei. Strukturreiche Stellen und ausgeprägte Kanten sind hier gute Anhaltspunkte um einer Seeforelle zu begegnen. Auflandiger Wind kann dem Seeforellenangler auch noch etwas in die Karten spielen. Dieser auflandige Wind drückt erwärmtes Oberflächenwasser und Nahrung in diese Uferbereiche. Übrigens, eine gute hochwertige Pol-Brille ist ein gutes Hilfsmittel um Seeforellen, die einem vor den Füßen vorbeischwimmen, zu lokalisieren.

Kapitale SeeforelleDiese knapp 100 cm lange Seeforelle wäre ohne Polbrille unentdeckt geblieben!

Haben wir nun einen Gewässerbereich gefunden, welcher uns zusagt und der die Grundanforderungen erfüllt, dann haben wir nun zwei Herangehensweisen um die Seeforellen zu befischen. Zum einen haben wir die Möglichkeit, dass wir uns an einem vielversprechenden Platz niederlassen und dort mit unseren Ködern den Platz solange abwerfen bis eine Seeforelle vorbeizieht. Zum anderen können wir auch strukturiert eine Strecke aktiv abfischen. Beide Varianten haben ihre Berechtigung. Seeforellen schwimmen über den Tag hinweg weite Strecken und suchen dabei immer wieder nach etwas Fressbarem. Mir ist jedoch die zweite Variante etwas sympathischer und ich versuche die Seeforellen aktiv zu finden. Zum einen ist das Ganze nicht so langweilig und eintönig, zum anderen ist gerade in der kalten Jahreszeit etwas Bewegung gerne willkommen!

 

Gerätetipps für Seeforellen-Uferangler

Um wirklich vernünftig den Seeforellen vom Ufer aus nachstellen zu können, empfiehlt es sich, geeignetes Gerät anzuschaffen. Zum einen macht das Angeln mit einer guten und geeigneten Ausrüstung viel mehr Spaß, und zum anderen ist man bestmöglich für alle Situationen gerüstet. Wer natürlich nur einmal probieren möchte, ob das Seeforellenfischen einem zusagt, muss nicht gleich viel Geld in die Hand nehmen. Ich warne euch aber vor, Seeforellenfischen macht sehr schnell süchtig!

Ausrüstung zum Seeforellenfischen

Gerade beim Seeforellenfischen ist eine hochwertige Ausrüstung wichtig!

 

Die Angelrute zum Seeforellenfischen!

Die Uferfischerei auf Seeforellen unterscheidet sich von den verwendeten Angelgeräten her nur wenig von der Meerforellenangelei an der Küste. Jedoch kann das Gerät eine Spur leichter gewählt werden. Leichter, nicht weil die Seeforellen nicht so groß werden, ganz im Gegenteil! Jedoch benötigen wir an unseren Alpenseen eher seltener riesige Wurfweiten um die fängigen Zonen zu erreichen.

Ohne jetzt genauer auf spezielle Techniken tiefer einzugehen, eine leichte Meerforellenrute mit einer Länge von rund 3 Meter und einem Wurfgewicht von circa 30 Gramm eignet sich sehr gut als Angelrute für Seeforellen! Wichtig ist nur, dass die Rute nicht zu hart ist. Eine semiparabolische Rutenaktion hat sich hier am besten bewährt! Seeforellen haben oft die Angewohnheit den Köder bis kurz vor das Ufer zu verfolgen, und dann im letzten Moment zuzupacken. Hat man nun eine zu harte Rute führt dies unweigerlich zum Ausschlitzen des Fisches. Und dies ist natürlich doppelt bitter, denn man bekommt nicht allzu viele Chancen eine Seeforelle zu haken. Gerade für die Frühjahrsfischerei solltest du bei der Wahl der Rute darauf achten, dass die Rutenringe nicht zu kleine Durchmesser aufweisen. Gerade Anfang März kommt es noch vor, dass die Außentemperaturen unter null Grad liegen, und dir die Rutenringe zufrieren. Das ist sehr nervenaufreibend, kann schnell einen Angeltag beenden und lässt sich mit größeren Rutenringen zumindest auf ein erträgliches Maß verringern.

Hochwertige Angelrolle ist empfehlenswert

Ein nicht zu unterschätzender Ausrüstungsgegenstand ist auch eine passende Angelrolle. Diese sollte nicht nur vom Gewicht her mit der Angelrute abgestimmt sein. Wer schon einmal mit einer kopflastigen Rute gefischt hat, weiß genau was ich meine.

Außerdem muss eine Rolle zum Seeforellenfischen die Schnur einwandfrei sauber verlegen und über eine absolut tadellos arbeitende Bremse verfügen. Seeforellen sind gute Kämpfer und können rasante Fluchten hinlegen. Sollte in so einem Moment die Rolle streiken, reist entweder die Schnur oder der Fisch steigt aus. In so einem Fall steigt die Stimmung sehr schnell auf das Level der Außentemperatur – und die „unendliche Seeforellengeschichte“ ist um ein Kapitel reicher.

Da Seeforellen in der Regel schnell geführte Köder bevorzugen, empfiehlt es sich auch hoch übersetzte Rollen einzusetzen. Rollenübersetzungen von 5,8:1 bis etwa 6,2:1 sind hierfür optimal. Bei der Größe der Rolle empfehle ich 3000er – 4000er Modelle. Wichtig ist die Schnurfassung, welche bei rund 200 Metern, 0.25mm monofiler Angelschnur liegen sollte. Viele Angler kommen mit klassischen “Forellenröllchen” ans Wasser, sprich 1000er-2000er Modelle, wie man sie vielleicht beim Fischen im Bach einsetzten kann. Allzu häufig wird jedoch vergessen, dass es nicht nur um die Schnurfassung geht, sondern ebenso teilweise auch um Wurfweiten und hier ist man mit einer größeren Rolle sehr viel besser beraten. Noch dazu wird es schwer mit einer kleinen Rolle die richtige Abstimmung mit einer ungefähr 3m langen Angelrute zu finden!

Mit dem richtigen Gerät macht Seeforellenfischen nicht nur mehr Spass - es lassen sich auch größere Fische sauber ausdrillen.

Die richtige Schnur zum Seeforellenfischen

Bei diesem Thema scheiden sich die Geister. Ob nun eine monofile Angelschnur verwendet wird oder doch lieber eine moderne geflochtene Angelschnur, hängt zum großen Teil von persönlichen Vorlieben und Vertrauen ab.

Monofile Angelschnur hat mehrere Vorteile, zum einen sind sie unter Wasser weniger sichtbar, besitzen eine höhere Abriebfestigkeit und aufgrund der Dehnung puffern monofile Schnüre die Kopfschläge der Seeforellen zusätzlich besser ab. Wenn du mit einer monofilen Angelschnur angeln willst, empfehlen wir dir eine hochwertige Schnur mit 0.25 mm Durchmesser. Wenn du feiner angeln möchtest, kannst du auch eine 0.22mm mono wählen, alles andere halten wir für wenig sinnvoll, ja sogar nicht mehr für waidgerecht! Für mich ist die “Mono” der klare Favorit zum Uferspinnfischen auf Seeforellen!

Geflochtene Angelschnüre weisen deutlich höhere Tragkraftwerte auf, und ermöglichen durch den geringeren Durchmesser wesentlich höhere Wurfweiten. Allerdings ist auch die Abriebfestigkeit geringer. Außerdem sind die Schnüre wesentlich besser für die Fische zu sehen. Bei niedrigen Temperaturen ist eine geflochtene Angelschnur auch recht schnell am Limit, außer man verwendet sehr hochwertige Schnüre, die weniger Wasser aufnehmen und dadurch nicht allzu stark zum “steif werden” neigen. Wenn ich mit geflochtener Schnur auf Seeforellen angle, dann verwende ich meist eine helle Schnur mit rund 12 kg Tragkraft.

Natürlich kannst du auch mit einer Kombination aus geflochtener Hauptschnur und monofiler Schlagschnur auf Seeforellen fischen. Wichtig dabei ist, dass du deinen Verbindungsknoten absolut sauber bindest. Außerdem muss dir bewusst sein, dass du eine stark beanspruchte Schwachstelle in dein Setup eingebaut hast. Gerade die Verbindung von dünner Geflochtenen und relativ dünner Mono ist immer wieder problematisch.

Zwei Rollen, eine mit monofiler Schnur und eine mit geflochtener Schnur, bei sich zu haben, wäre natürlich, was die Flexibilität angeht, die beste Lösung.

 

Nützliches Zubehör zum Seeforellenfischen

Wie bei vielen Dingen im Leben steckt auch beim Seeforellenfischen der Teufel im Detail. Gerade bei Kleinteilen wie Haken oder Wirbeln empfehle ich dir dringend auf bestmögliche Qualität zu achten. Nichts im Leben eines passionierten Seeforellenanglers ist schlimmer als eine kapitale Seeforelle wegen eines Cent-Artikel zu verlieren.

Gerade bei Angelhaken, sei es ein Drillingshaken oder ein Einzelhaken, kann viel schief gehen. Es wäre nicht der erste Angelhaken der von einer großen Forelle aufgebogen wird. Scharfe, hochwertige Haken sind wie das Salz in der Suppe. Mit High-End-Haken kannst du deine Bissausbeute beim Seeforellenfischen deutlich erhöhen. Ich selber tausche grundsätzlich bei allen Ködern, die ich verwende, die Haken durch meine Favoriten aus, um nichts dem Zufall zu überlassen.

Scharfe Angelhaken zum SeeforellenfischenQualitativ hochwertige Kleinteile wie zum Beispiel Drillinge von BKK bringen dir eine wesentlich höhere Bissausbeute!

Bereits im Vorfeld solltest du dir auch Gedanken machen, wie du deine Seeforelle sicher landen kannst. Beim Meerforellen- und Lachsangeln sind meist größere Watkescher in Verwendung. Grundsätzlich sind solche Watkescher auch beim Seeforellenfischen eine Option, allerdings gibt es an vielen Stellen unserer Alpenseen ein kleines Problem. Watkescher sind, wie der Name schon sagt, für das Waten gedacht. An unseren Alpenseen haben wir es häufig mit steilen Ufern zu tun – hier bist du um einen Kescher mit Stiel sehr oft dankbar. Egal für welche Keschervariante du dich entscheidest, es ist auf alle Fälle wichtig, dass der Kescherkopf groß genug ist, um auch eine größere Seeforelle sicher zu landen!

Köder zum Seeforellenfischen

Nachdem wir nun wissen, wo wir unsere Seeforellen suchen sollten und welches Gerät wir einsetzen, kommen wir wohl zum spannendsten Teil, den Seeforellen-Ködern. Kommt man mit eingefleischten Seeforellenfischern ins Gespräch, was bei diesem doch oft mürrisch wirkenden Angelverrückten schwierig ist, stellt sich meist schnell heraus, dass jeder seine eigenen Vorlieben hat. Jeder von ihnen hat eine ganz eigene Auswahl an Seeforellenködern in seiner Köderschachtel denen er vertraut und mit denen er seine Seeforellen fängt.

Das Plansee-System

Das Planseesystem ist ein zeitloser Klassiker und wird im Alpenraum gerne zum Fang von Seeforellen verwendet. Beim Planseesystem, auch als Tiroler-System bekannt, handelt es sich um ein spezielles Bleikopfsystem, welches vor vielen Jahren am namensgebenden Plansee in Tirol erfunden wurde. Klassisch wir das Planseesystem mit einem toten Köderfisch bestückt und dann gefühlvoll durchs Wasser gezupft. Nicht ohne Grund gehen auf das Konto des Planseesystems viele kapitale Seeforellen!

Planseesytem

Das Planseesystem fertig montiert mit einem Stucki Real Rider Gummifisch

 

Als Köderfische eignen sich alle schlanken, fingerlangen Köderfische. Wer es ganz klassisch möchte, muss sich Elritzen besorgen. In der heutigen Zeit leichter zu bekommen und auch deutlich häufiger anzutreffen sind jedoch kleine Barsche. Das Planseesystem lässt sich allerdings auch sehr gut mit Gummifischen verwenden. Am besten eignen sich hierbei Gummiköder ohne Schaufelschwanz! Speziell die Real Rider von Stucki stehen einem echten Köderfisch um nichts nach! Kleiner Praxistipp am Rande: Achte unbedingt auf die Absinkphasen – dort erfolgen oft unscheinbare Bisse von schönen Seeforellen!

Blinker gehören beim Seeforellenfischen nicht zum alten Eisen!

Blinker sind hervorragende Köder um, vom Ufer aus, unseren silbernen Freunden nachzustellen. Vor allem Blinker bieten dir einige unschätzbare Vorteile! Zum einen ist die Köderführung mit einem Blinker einfach herauszubekommen. Einkurbeln, etwas mit der Geschwindigkeit variieren und gelegentlich den Blinker etwas absinken lassen - und schon läuft dein Seeforellenblinker verführerisch durch das Wasser.

Kapitale SeeforelleDiese kapitale Seeforelle konnte einem Falkfish® Thor Blinker nicht widerstehen!

 

Dank der großen Auswahl an verschiedenen Größen und Gewichte kannst du deinen Seeforellenblinker optimal auf die gerade gefragte Ködergröße anpassen. Durch die verschiedenen Gewichte kannst du kontrolliert verschiedene Tiefen effektiv befischen. Mit der Zeit und steigender Erfahrung entwickelst du ein gutes Bauchgefühl, wann welcher Blinker am meisten Erfolg verspricht. Wichtig ist nur, dass dein Seeforellenblinker eine schlanke Form besitzt, breite Blinkerformen, wie zum Beispiel der Effzett von DAM, haben sich zum Seeforellenfischen nicht bewährt.

Ein weiterer nicht zu verachtender Pluspunkt für Blinker beim Seeforellenfischen sind die erhältlichen Farben. Neben klassischen Silber-, Blau- und Grüntönen sind an manchen Tagen auffällige Schockfarben unschlagbar. Eine gewisse Auswahl an verschiedenen Blinkern ist also definitiv von Vorteil um flexibel auf die gerade herrschenden Gegebenheiten zu reagieren! Ich setze seit ein paar Jahren bei Blinkern zum Seeforellenfischen voll und ganz auf Galax, Thor und Kingtrout von der schwedischen Firma Falkfish. Neben einem perfekten Laufverhalten punkten die Falkfish Blinker durch eine große Auswahl an Farben und einer sehr guten Verarbeitung! Aber auch Klassiker wie der ABU Toby sind nach wie vor gute Seeforellenköder. Praxistipp: Kugellagerwirbel an den Blinkern fördern das Köderspiel und minimieren Aussteiger im Drill!

Falkfish Seeforellen BlinkerBewährte Seeforellenblinker: Falkfish® Galax, Kingtrout und Thor

Küstenwobbler fangen nicht nur Meerforellen

Küstenwobbler sind eigentlich für das Angeln auf Meerforellen gedacht. Aber auch unsere Seeforellen lieben diese Köder. Bei einem Küstenwobbler handelt es sich, vereinfacht gesagt, um einen Wobbler ohne Tauchschaufel. Auch wenn sich dies gerade ungewöhnlich liest, das Konzept funktioniert und fängt zuverlässig Fische.

Die wohl bekanntesten Vertreter der Küstenwobbler ist der Spöket und auch Spöket Kula von Falkfish die in Handarbeit in Schweden hergestellt werden. Perfekt austariert lassen sich dieser Forellenköder hervorragend und weit werfen. Durch die Geräuschkugeln im Inneren macht der Spöket dabei auf weite Distanz auf sich aufmerksam. Einige werden sich jetzt Denken, dass Köder mit Rasseln und Seeforellen nicht so recht zusammenpassen wollen. Ich kann diesem Mythos nicht so recht zustimmen. Man muss allerdings so einen Köder zur richtigen Zeit und in der richtigen Situation anwenden!

Zum einen ist es wichtig, dass du dich mit der Köderführung auseinandersetzt. Monoton eingeleihert werden dir diese Küstenwobbler recht wenig Erfolg bringen. Küstenwobbler beim Seeforellenfischen leben von aktiver Köderführung – twitchen und jerken sind hier die Zauberworte. Ich setze diese Küstenwobbler immer dann ein, wenn ich Seeforellen suche, oder sich die Seeforellen nur aus Aggression, aber nicht aus Hunger zum Anbiss reizen lassen.

Falkfish Seeforellen-Küstenwobbler
Stucki Lucky Beggar

Ein weiterer, bei uns noch eher unbekannter Seeforellenköder, sind sogenannte Stickbaits. In der Schweiz haben diese Köder seit bald zehn Jahren einen wirklichen Hype, wenn es ums Uferangeln auf Alpensilber geht. Diese Hartplastikköder überzeugen vor allem durch ein interessantes Köderspiel in der Absinkphase so manche Seeforelle zum Anbiss. Als besonders fängiger Seeforellen-Stickbait hat sich der Lucky Beggar vom Stucki herausgestellt.

10 Tipps für das erfolgreiche Seeforellenfischen vom Ufer aus

Die ersten Wochen nach Saisonbeginn sind am erfolgversprechendsten zum Fang von Seeforellen vom Ufer aus!

Suche dir markante Strukturen und Kanten, im Idealfall mit auflandigem Wind!

Verhalte dich ruhig und unauffällig am Gewässer!

Spare nicht bei Kleinteilen wie Haken & Co!

Eine Polarisationsbrille erleichtert dir das Sehen von Nachläufern und das Aufspüren von Seeforellen!

Verwende keine zu harten Angelruten zum Seeforellenfischen vom Ufer aus!

Verwende eine Angelrolle mit ruckfreier Bremse, hoher Übersetzung und ausreichend Schnurfassung

Denke bei der Wahl deines Angelplatzes auch schon an die Landung einer Seeforelle und verwende Kescher mit einem ausreichend großen Kescherkopf!

Im Falle eines Fehlbisses oder Nachläufers höchste Konzentration – Seeforellen sind oft in kleinen Trupps unterwegs!

Der wichtigste Tipp: Glaube an das was du machst – deine Seeforelle kommt früher oder später!

Lukas Friedl

Über den Autor:

Lukas Friedl fischt seit vielen Jahren schwerpunktmäßig auf Seeforellen im Alpenraum. Als regelrechter Spezialist, wenn es um das Thema “Seeforelle” geht, ist der der Anglerszene an den betroffenen Gewässern bekannt. Nach einigen kapitalen Renken (+ 70 cm) und duzenden Hechten von weit über einem Meter, hat er sich seit einigen Jahren ganz der Seeforellenfischerei hingegeben und ist nun wie so viele von “uns” auf der andauernden, wohl lebenslänglichen Suche nach der Seeforelle.